MEDITATION

 

Meditation anwenden

 

„Wer die Morgenröte sehen will,
der muss durch die Dunkelheit gehen!“

Was ist Meditation?

 

Meditation ist nichts Besonderes, keine sehr exotische oder fremdartige Sache.
Meditation ist keine Ideologie, kein Glaube, keine Weltanschauung.
Um zu meditieren, brauchst du nicht einem Verein oder einer Kirche beizutreten, du musst nichts unterschreiben und dich zu nichts verpflichten.

Vergiss alle Fragen zu Christentum, Buddhismus oder anderen Religionen und „Weltanschauungen“.

Nun, also was ist es denn dann?

Meditationen sind uralte überlieferte Techniken der Bewusstseins- und Selbstfindung.
Bei einer tiefen Meditation kommt es zu einem Gefühl der Zeitlosigkeit und das Bewusstsein löst sich vom konstanten Gedankenfluss.

Meditation bedeutet, sich selbst und das eigene Bewusstsein zu erfahren, es zu leiten und zu einer erweiterten Perspektive zu gelangen.

Es ist jener einfache Zustand des lebendigen Seins, in dem die gewohnheitsmäßige Illusions- und Interpretationstätigkeit deines Verstandes unterbrochen ist.

 

Die Meditation

 

Die Meditation selber besteht darin, dass wir uns hinsetzen und auf die energetische Wahrnehmung einlassen.
Wir werden dann feststellen, dass wir immer wieder in Gedanken fallen und das Meditationsobjekt verloren haben.
Der Punkt, an dem wir zu denken beginnen ist unbewusst, etwa wie das Einschlafen.
Wir können nur feststellen, dass wir in Gedanken gefallen sind.
An dieser Stelle nehmen wir einfach die Wahrnehmung wieder auf.
Wir brauchen uns nicht zu ärgern, mit uns innerlich ins Gericht zu gehen oder ähnliches.
Wir nehmen einfach nur die Wahrnehmung wieder an dem Punkt auf, an dem wir uns gerade befinden.
Nur durch diesen bewussten Wechsel lernt unser Bewusstsein, mit dieser Wahrnehmungsfunktion umzugehen.
Was wir darüber denken, ist völlig nebensächlich, je mehr wir darüber nachdenken, desto schwieriger wird es, die Wahrnehmung stabil zu halten.

Die Meditationsübung besteht darin, sich immer wieder auf die energetische Wahrnehmung einzulassen.

Je öfter wir dies tun, desto leichter wird es uns fallen, den inneren Monolog links liegen zu lassen.
Wir nehmen einfach wahr und gehen auf das innere Geschwätz nicht weiter ein.
Natürlich ist dies um so schwieriger, je mehr wir unter Stress stehen, Erwartungen hegen, Erfolgsdruck produzieren.

Das erste Ergebnis dieser Meditation liegt in der Erkenntnis, dass wir es nicht nötig haben, ständig einen inneren Monolog zu führen.
Wir halten unsere Sicht von der Welt, unser eigenes Weltbild dadurch aufrecht, indem wir es ständig erdenken.
Wir greifen Phänomene auf, die uns begegnen und haben sofort eine Meinung davon:

das ist gut, das ist schlecht;
der da ist blöd, die da ist schön,
das war zu teuer,
das will ich auch haben,
das mache ich morgen, das ist schiefgegangen… es sind endlose Ketten von Gedanken.

Mit der Lebendigen Meditation wird dieser automatische Fluss unterbrochen.
Wir beginnen, die Welt als das wahrzunehmen, was sie einfach ist.

Viele Meditationssysteme arbeiten mit hergestellten geistigen Projektionen, mit Mantras, mit Visualisierungen, mit Rezitationen und Ritualen.

Nachteil dieser Praktiken ist die Tatsache, dass wir dadurch, dass wir etwas geistig produzieren (eine Vorstellung) nicht mehr für die Wahrnehmung des Eigentlichen offen sind, denn unser Geist kann entweder nur wahrnehmen oder nur aktiv sein, d.h. Gedanken produzieren.
Indem wir uns auf das energetische Wahrnehmen einlassen, haben wir ein sehr stabiles Meditationsobjekt, das jedoch sofort verschwindet, sobald wir in unserer Aufmerksamkeit nachlassen.
Es ist die perfekte Erfolgskontrolle.

 

Was geschieht beim Meditieren?

 

Meditation ist der dritte von den folgenden drei Bewusstseins-Zuständen:

° dem des Kindes, das alles noch so wahrnimmt, wie es ist

° dem des Erwachsenen, der mit einem verrücktgewordenen Verstand belastet ist, der ihm eine künstliche Scheinwelt vorgaukelt, aus der er keinen Ausweg zurück in die Realität mehr zu finden imstande ist

° dem Erwachen aus der Scheinwelt des Verstandes, das sowohl die Möglichkeit einschließt, sich der Welt mit der Unschuld des Kindes zu nähern, als auch den Verstand als Werkzeug zu gebrauchen, jedoch ohne Erzwungenehrmaßen zu dessen Opfer zu werden.

Wie meditiert man praktisch?
Alles, was du im dritten Zustand tust, ist Meditation.

Aber um vom zweiten in den dritten Zustand zu gelangen, ist es dienlich und hilfreich, eine praktische Übung auszuführen, die einen Geschmack des dritten Zustandes auslöst.

 

Die verschiedenen Meditationstechniken

 

Es gibt eine Vielzahl an Meditationstechniken.
Angefangen von der Transzentalen Meditation (TM), bis hin zur Zen- Meditation.
In diesem Artikel möchte aber ich auf die „Lebendige Meditation“ als Technik verweisen, nämlich die Wahrnehmung orgon- energetischer Naturfunktionen als Grundlage zur spirituellen Erfahrung.

 

Die Energiewahrnehmung

 

Energie-Wahrnehmung ist kein mystisch-esoterischer Schnickschnack.
Unsere Sinne können neben ihrer Fähigkeit, physikalische Zustände unserer materiellen Welt wahrzunehmen (Farben, Formen, Temperatur, Gerüche, Töne etc.) auch energetische Naturfunktionen wahrnehmen, die jenseits der materiell-physischen Existenz liegen.

Wir haben lediglich verlernt oder nie gelernt, mit diesen Energiewahrnehmungen umzugehen und daher werden sie von unserem Gehirn als überflüssig interpretiert uns ausgefiltert.

Unsere Nerven reagieren nur auf Wahrnehmungsänderungen, d.h. ein Reiz, der ständig vorhanden ist, wird nicht mehr wahrgenommen.
Insofern ist das, was wir über unsere Sinne wahrnehmen, immer das Resultat einer Filterung, die unser Bewusstsein unbemerkt durchführt.
Vielen wird das Experiment bekannt sein:
Du hast drei Schüsseln mit Wasser, eine mit heißem Wasser (ca. 40 Grad), eine mit warmem Wasser (ca. 24 Grad)
und eine mit kaltem Wasser (ca. 8 Grad).
Stelle nun je einen deiner Füße für einige Minuten in das heiße und in das kalte Wasser.
Dann stelle beide Füße gleichzeitig in das warme Wasser.
Der eine Fuß wird dir „kalt“ signalisieren, der andere „warm“.

Dieses Experiment soll dir nur vor Augen führen, wie selbständig unser Bewusstsein die Sinneswahrnehmung interpretiert.
Es ist ein Automatismus, der völlig ungesteuert abläuft, solange wir nicht eingreifen.

Wir sind ständig von Energie umgeben, ja wir sind reine komprimierte Orgon-Energie.
Und dieses Fluidum, in dem wir uns bewegen, wird normalerweise nicht wahrgenommen, es wird von unserer Wahrnehmung ausgefiltert.

Ich möchte hier drei mögliche Ebenen der Sinneswahrnehmung vorstellen, auf denen wir lernen können, Energie direkt wahrzunehmen: über das Sehen, das Hören und über das Gefühl.

 

Optische Energiewahrnehmung

 

Wilhelm Reich hat beschrieben, dass wir Kreiselwellen wahrnehmen können, wenn wir ohne Fokus in den Himmel schauen.
Das können fast alle Menschen.
Um es zu lernen, gehen sie wie folgt vor.

Öffne ein Fenster, durch das du einen ungehinderten Blick auf den Himmel (blauer Himmel, Wolken oder auch grauer Himmel) hast.
Setzen dich nun etwa zwei Meter vor das Fenster und stelle dir dort, wo die Fensterscheibe wäre, wenn das Fenster geschlossen wäre, eine Scheibe vor.

Schaue auf diese gedachte Scheibe, d.h. halten den Fokus zunächst auf ca. zwei Meter eingestellt.
Dann wirst du, nach wenigen Sekunden, evtl. erst nach einigen Minuten eine große Anzahl kleinster, sehr beweglicher heller Pünktchen sehen, die durcheinander schwirren.

Wenn du die Kreiselwellen erst einmal identifiziert hast, kannst du Ihre Position verlassen, den Fokus verändern und mit der neugewonnenen Wahrnehmung spielen.

Sie werden feststellen, dass du immer wieder die Wahrnehmung der Kreiselwellen abrupt unterbrichst.
Dann musst du dich erneut darauf konzentrieren, sie zu sehen.
Diese Unterbrechung und das neu darauf einstellen, die Energiewahrnehmung zu bekommen, ist der interessante Part dieser Wahrnehmung,
wir werden darauf zurückkommen.

Wenn Sie nun einen Baum oder eine Baumgruppe in der Nähe deines Beobachtungsortes hast, wirst du, solange du die Kreiselwellen siehst,
um den Baum herum eine helle Aura sehen und in etwas weiterer Entfernung eine dunkle Aura.
Eventuell kannst du auch über den Bäumen so etwas wie Rauch aufsteigen sehen.
An Tagen mit sehr lebendiger Atmosphäre (tiefblauer Himmel mit prallen, scharf abgegrenzten Kumuluswolken) sehen die Bäume so aus,
als ob sie brennen, so viel „Rauch“ steigt aus ihnen auf.

Plastik schirmt übrigens die Kreiselwellen ab, du kannst sie nur durch Glas oder mit dem freien Auge wahrnehmen.

 

Das innere Rauschen

 

Die akustische Energiewahrnehmung äußert sich durch ein ständig hörbares hohes Rauschen im Kopf.
Setze dich ruhig hin und höre – im Sinne des Wortes – in dich hinein.
Dazu brauchst du zunächst absolute Ruhe.
Vielleicht benötigst du einige Sekunden, vielleicht einige Minuten, vielleicht schaffst du es auch nicht, dieses hohe innere Rauschen zu hören.

Wie bei den Kreiselwellen wirst du feststellen, dass die Wahrnehmung des inneren Rauschens immer wieder zusammenbricht, wenn du „in Gedanken fällst“.

Du wirst immer wieder Anläufe machen müssen, dich zu erinnern, dass du das Rauschen hören willst und nicht dem inneren Monolog folgen möchtest.
Wenn du das Rauschen jedoch erst einmal gehört hast, ist es sehr einfach, diese Wahrnehmung immer wieder schnell aufzubauen.

Nach einigen Sitzungen von ca. 10 Minuten werden du feststellen, dass das Rauschen auch dann erhalten bleibt, wenn du zusätzlich andere Geräusche hörst.
Wichtig daran ist nur, dass du diesen anderen Geräuschen keine Bedeutung beimisst, also nicht anfängst, über sie nachzudenken, dich über
sie ärgerst oder andere Gefühle entwickelst.

 

Das innere Strömen

 

Die innere Energieströmung zu fühlen, ist nicht so vielen Menschen möglich, obwohl auch sie immer vorhanden, und prinzipiell ständig wahrnehmbar ist.
Auch sie ist nur dann wahrnehmbar, wenn man weiß, was wahrzunehmen ist und wenn man die Aufmerksamkeit darauf lenkt.
Ich benutze, um Menschen zu zeigen, wie das innere Strömen funktioniert, einen „Trick“.
Ich lasse Musik spielen, von der viele Menschen eine „Gänsehaut“ bekommen.
Diese Funktion der starken Erregung, bei der sich die Körperenergie auf der Haut bemerkbar macht, ist immer mit einem ebenso starkem Strömungsgefühl verbunden.

Es ist ein durch starke Stimuli künstlich ausgelöstes Strömen.
Wenn man dieses Körpergefühl in sich entdecken will, kann man über dieses künstliche Strömen identifizieren, um welche Gefühlswahrnehmung es überhaupt geht.

Um das plasmatische Strömen wahrnehmen zu können, ist es nötig, sich sehr wohl zu fühlen, d.h. man sollte diesen Versuch nur dann beginnen, wenn man keinerlei Stress, keine Sorgen keine Ängste mit sich herumträgt.

Du musst also selber einschätzen, wann du in der Verfassung bist.

Nimm dann die Musik, von der du weißt, dass du mit einer Gänsehaut reagierst.
Es kommt nur darauf an, dass du erfährst, dass ein solches Gefühl willentlich ausgelöst werden kann.

Das Strömen selber ist ein leichtes, kühles Rieseln durch den gesamten Organismus, das jedoch immer zuerst an einigen bestimmten Körperstellen beginnt, z.B. den Rücken hinunter, im Nacken, in den Armen.

Ist es erst einmal identifiziert, lässt es sich durch Gedanken lenken, auch in Körperregionen hinein, in denen man das Strömen nicht fühlen kann.

 

Wahrnehmung und Willen

 

All diesen energetischen Wahrnehmungen ist gemeinsam, daß sie nur dann wahrzunehmen sind, wenn man es ausdrücklich will, es gehört immer eine innere Entscheidung dazu.
Nur selten „überfallen“ uns diese Wahrnehmungen.
Das heißt, um energetisch wahrzunehmen benötigen wir:

1) das Wissen, was wir wahrnehmen können und
2) die bewusste Entscheidung, energetisch wahrnehmen zu wollen.

Die Wahrnehmung selber ist – wie jede andere nervliche Wahrnehmung – subjektiv.
Objektiv ist die Tatsache, dass (fast) jeder Mensch in der Lage ist, diese Wahrnehmungsfunktion auszuüben.

 

Wie meditiert man?

 

Wer eine innere Beziehung zu den Phänomenen dieser Welt eingehen will muss den Einfluss seiner Sinne und dessen intellektueller Interpretation überwinden, auch wenn es seinen Bedürfnissen widerstrebt.

Das heißt: Sitzen und Schweigen.
Den ständig nachdrängenden Gedanken zur Ruhe bringen.
Die Gedankenübungen schaffen Distanz zur Ebene der Wahrnehmungen, sie vermindern das Anhaften an das vergängliche Reich der Sinne, der Geist soll schweigen.
Irgendwann drängt sich die Frage auf:

 

Wer ist dieses Ich, das da übt und denkt?

 

Sitzen.
Schweigen.
Nicht denken.
Auch nicht ans Nichtdenken denken…

Die Meditation ist der Ausgangspunkt.
Zu Beginn sollte man Sitzen.
Man sollte sich disziplinieren.
Es genügt nicht nur zu sitzen.
Nicht nur der Körper muss sitzen; auch der Verstand muss sitzen.
Der Verstand soll nicht umherwandern.
Solange der Verstand nicht beherrscht wird, gibt es keine Meditation.
Wer täglich eine Stunde versucht seine Gedanken zu überwinden wird, nach buddhistischer Philosophie, durch die wachsende Klarheit seines Geistes die tiefe seines Bewusstseins neu erleben.

 

Meditationsübung

 

Äußeres Vorbereitung:

Eine ruhige, ungestörte Zeit und Situation, 20 Min. Dauer.
Sich entspannt hinsetzen (nicht auf den Rücken legen).
Augen geöffnet, aber auf nichts Bestimmtes fixiert.
Oder Augen geschlossen (je nach individueller Empfehlung)

Ausführung:

Die eigene Aufmerksamkeit im Jetzt halten.
Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Körperwahrnehmungen registrieren.
Gedankengänge abschneiden, nicht weiterspinnen.

Zum Verständnis:

Gedanken, Gefühle und Empfindungen wie Gäste kommen und dasein lassen, zugleich bei Abdriften in Assoziationen die Aufmerksamkeit in die Gegenwart zurücklenken wie ein Auto auf die Straßenspur.

Am Beobachteten nichts verändern, keine Bewertung als „gut“, „schlecht“, „richtig“, „falsch“.

Keine Konzentration auf etwas Bestimmtes, keine verbissene Anstrengung; behalte eine gelassene, lockere Grundeinstellung, bei der du die Entspannung sich nach und nach vertiefen lässt.

Mache die Übung nicht komplizierter, als sie ist.

Vergiß „Lotos“-Sitzarten und alle bisherigen starr-traditionellen Vorgaben.

Manipuliere nicht deine Stimmung, etwa auf der Suche nach exstatischen Zuständen oder besonderen Eingebungen.

 

Grundsätzlich findet hier folgendes statt:

 

Ein Umschalten deiner Aufmerksamkeit aus einem kontinuierlich nach außen gerichteten Modus zu einem das Innere einbeziehenden Modus.
Die gewohnheitsmäßig nach außen gestülpte Wirklichkeitssicht wird wieder zurückgestülpt.
Wir sehen nicht nur die Umwelt und andere Menschen um uns herum, sondern (auch) uns selbst.
Dazu gehört auch das Betrachten der eigenen inneren Vorgänge.
Was im Innern versperrt und weggeschlossen ist, kann wieder atmen und an die Oberfläche kommen.
Damit wird der neurotische Druck gelöst, der dadurch entsteht, daß mißliebige Aspekte unserer selbst verdrängt und verleugnet worden sind.

Wichtig ist, das Machen einzustellen und wieder mehr zuzulassen.
Wichtig ist, dem Verstand gegenüber eine betrachtende Haltung einzunehmen, statt sich mit ihm zu identifizieren.

Die Meditationsübung besteht darin, sich immer wieder auf die energetische Wahrnehmung einzulassen.

 

…und was passiert danach?

 

Wie geht es weiter?
Meine Ahnung ist die, daß Menschen, die anfangen, mit dieser Mediationstechnik zu arbeiten, ein eigenes Verständnis von der Natur an sich bekommen.
Manche nennen diesen Zustand „die Natur des Geistes erkennen“, manche nennen es „satori“, manche „Egolosigkeit“.

Tatsache ist, dass du durch die Lebendige Meditation ein Verständnis für Energie und Energiearbeit bekommst.

Deine mediale Veranlagung wird auf jeden Fall geschärft.
Manchen wird mit dieser Meditationstechnik möglich die Aura zu sehen, oder auch die Engelwahrnehmung wird sensibilisiert.

Auf jeden Fall ist sie einen Versuch wert.

 

 

Quellennachweis: Lebendige Meditation von Jürgen Fischer

 

MEDITATIONSÜBUNGEN

 

Meditationsübungen Autogenes Training

 

Entspannungstechniken

 

Zu den bewährten Entspannungstechniken zählen vor allem:

1. Das autogene Training.

2. Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.

3. Kurse für Atemschulung zeigen gute Erfolge.

Alles was wir gern und mit Freude tun, wirkt:

4. Lesen, Musizieren, Tanzen, Singen, Handarbeiten, Beschäftigung mit Tieren, Nichtstun, Ferien, usw. Statt negativ, sollten wir uns bemühen, positiv zu denken.
Eine Aussprache mit einem Freund, einer Freundin bewirkt oft wahre Wunder, tut gut und hilft, einen Teil der Spannungen abzutragen.

5. Natürlich gibt es noch weitere Entspannungstechniken, die zu einer Entspannung führen die aber auch zur Bewusstseinsschulung verwendet werden.
Zum Beispiel Yoga, Meditation oder Tai Chi. Auf einige Übungen davon, möchte ich näher eingehen.

Da jedes Bewusstsein anders strukturiert ist, kann man nur empfehlen, die Methode so lange zu wechseln, bis man seine individuelle Methode gefunden hat.


Autogenes Training

 

Auf der Suche nach einer Methode der „konzentrativen Selbstentspannung“ hat der Nervenarzt Johannes Heinrich Schultz vor mehr als 20 Jahren das autogene Training entwickelt.
Die Grundidee dieser Entspannungsmethode ist, dass man auf physiologische Vorgänge im Körper durch die eigene Vorstellungskraft einwirken kann.
So können wir es schaffen, Körperfunktionen zu steuern, die unser unwillkürliches Nervensystem lenken, die also normalerweise ohne Einfluss unseres Willens geschehen.

Autogenes Training kann in drei verschiedenen Körperhaltungen ausgeübt werden:

im Liegen, in der sogenannten „Droschkenkutscher-Haltung“ oder im bequemen Sitzen.
Der vollständige Ablauf besteht aus aufeinander folgenden Übungen:

Die Ruheübung: „Ich bin ganz ruhig.“

Die Schwereübung: „Der ganze Körper ist schwer.“

Die Wärmeübung: „Der ganze Körper ist warm.“

Die Herzübung: „Das Herz schlägt ruhig und regelmäßig.“

Die Atemübung: „Die Atmung ist ruhig und regelmäßig.“

Die Bauchübung: „Das Sonnengeflecht ist strömend warm.“

Die Kopfübung: „Die Stirn ist angenehm kühl.“

Nach diesen Übungen bleibt man noch kurze Zeit ruhig liegen bzw. sitzen und fühlt sich anschließend entspannt und hat neue Kräfte.

Autogenes Training solltest du in einem Kurs im Einzel- oder Gruppenunterricht erlernen.
Im Anschluss daran wirst du in der Lage sein, auf deine Muskelspannung, deinen Puls und deine Atmung Einfluss
zu nehmen und dadurch zu körperlicher und seelischer Entspannung zu gelangen.

Wer das autogene Training beherrscht, kann in kurzen Pausen Nervosität und Anspannung abbauen.

 

Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

 

Damit wir uns wohl fühlen, sollten Anspannung und Entspannung in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
Störungen dieses Gleichgewichts können zu diversen körperlichen Beschwerden führen.
Bei der so genannten Muskelentspannung nach Jacobsen wird über die körperliche Entspannung auch eine psychische erreicht.

Es werden einzelne Muskelgruppen bewusst angespannt (z. B. rechte Faust ballen) und wieder entspannt.
Nacheinander wird der Übende aufgefordert, verschiedene Muskelgruppen an- und zu entspannen.
Die Übungen für den gesamten Körper dauern ca. 30 bis 40 Minuten.

 

Tai Chi

 

Tai Chi ist Schattenboxen, hinter dessen fließenden Bewegungen der Gedanke steht, dass Weiches, Hartes überwinden kann.
Außerdem sollen die harmonischen und langsam ineinander übergehenden Bewegungen den Fluss der Lebensenergie Qi fördern.

Es gibt mehr als 100 verschiedene Stellungen, die Bewegungen sind zeitlupenartig.
Die Übungen verlaufen nach dem Prinzip von Yin und Yang, was bedeutet, dass jede Bewegung ihre Gegenbewegung hat (auf vorwärts folgt rückwärts, auf Heben folgt Senken usw.).

Die heilgymnastischen Übungen des Tai Chi können ergänzend als Therapie oder vorbeugend bei psychischen und funktionellen Störungen angewandt werden.
Regelmäßiges Training kann bei Bluthochdruck, Nervosität oder Verdauungsstörungen helfen und soll sogar die Muskulatur insbesondere die des Rückens  kräftigen.
Tai Chi erlernst du am Besten in einem Kurs da die korrekte Ausübung gezielt geübt werden muss, und kannst es nach einer gewissen Übungszeit auch allein trainieren.

 

Die fünf Tibeter

 

Die fünf Tibeter stehen für Bewegungsübungen aus dem Himalaya, mit denen tibetanische Mönche angeblich uralt wurden.
Eine zentrale Rolle spielen dabei die häufigen Wiederholungen der Übungen.

Die Übungen, wie z. B. Drehen um die eigene Achse oder Anheben von Kopf und Beinen aus der Rückenlage, erscheinen kinderleicht.
Doch auf die genaue Ausführung kommt es an:

Atem und Körperbewegung müssen aufeinander abgestimmt sein.
Die effektiven Körperübungen, die leicht im Selbststudium zu erlernen sind, kurbeln Kreislauf, Stoffwechsel und die Produktion der körpereigenen Glückshormone gewaltig an.
In den folgenden Abschnitten wird auf die Übungen genauer eingegangen.

 

1. Tibeter – der Kreisel

 

Aufrecht stehen, die Füsse hüftbreit auseinander.
Die Arme ausstrecken, und zwar parallel zum Boden.
Die flache Hand zeigt nach unten.
Die Finger eng zusammenhalten.
Drehen des Körpers im Uhrzeigersinn von links nach rechts auf der Stelle, auf der du dich befindest.
Die Stelle nicht verlassen.
Den Blick entweder auf einen Punkt, gerade vor sich richten – und zwar so lange wie möglich oder den Kopf mit der Bewegung mitnehmen.

In der ersten Woche, in der du die Tibeter anwendest, übst du jeden Ritus dreimal am Tag.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir die entsprechende Anzahl Wiederholungen leicht fällt und du dich dabei wohlfühlst, kannst du die Anzahl Wiederholungen um zwei erhöhen, bis du bei 21 Wiederholungen angelangt bist.

Beim Drehen regelmäßig und von Vorteil, hörbar atmen.

 

2. Tibeter – die Kerze

 

Auf einer Matte oder Decke flach auf dem Boden liegen.
Das Gesicht nach oben.
Arme an den Körperseiten entlang ausstrecken und die Handflächen auf den Boden legen.
Die Finger eng zusammenhalten.
Heben des Kopfes; dabei das Kinn an die Brust ziehen.
Gleichzeitig die Beine in die senkrechte Stellung (Kerze) heben.
Der Rücken muss vollständig auf dem Boden bleiben.
Kopf und Beine wieder langsam zum Boden hin senken.
Alle Muskeln anspannen.
Tief einatmen, wenn du Kopf und Beine hebst; vollständig ausatmen, wenn du Kopf und Beine senkst.

Anzahl der Wiederholungen wie beim 1. Tibeter.

 

3. Tibeter – der Halbmond

 

Mit aufrechtem Körper auf dem Boden knien.
Die Zehen sind aufgestellt, die Füße beckenbreit auseinander.
Die Hände sollen seitlich von hinten an die Gesäßbacken gelegt werden.
Kopf und Nacken nach vorne neigen und das Kinn an die Brust ziehen.
Den Kopf und den Nacken behutsam nach hinten legen.
Gleichzeitig die Wirbelsäule nach hinten beugen.
Mit den Armen und Händen an den Gesäßbacken stützen.
Zurückkehren in die Ausgangsposition.
Tief einatmen beim Beugen nach hinten; ausatmen beim Zurückkehren in die aufrechte Stellung.
Beim Beugen nach hinten den Mund leicht öffnen, um die Stimmbänder zu schonen.
Um die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken, können die Augen geschlossen werden.

Anzahl Wiederholungen wie beim 1. Tibeter.

 

4. Tibeter – die Brücke

 

Sich auf den Boden setzen.
Die Beine beckenbreit und gerade nach vorne ausstrecken.
Den Körper aufrecht, die Füße senkrecht.
Handflächen neben das Gesäß auf den Boden legen.
Kinn nach vorne gegen die Brust. Tief ausatmen.
Kopf nach hinten sinken lassen und gleichzeitig den Körper heben.
Knie beugen, während die Arme gestreckt bleiben.
Während der Körper angehoben wird, tief einatmen.
Beim Zurückkehren in die sitzende Stellung vollständig ausatmen.

Anzahl Wiederholungen wie beim 1. Tibeter.

 

5. Tibeter – der Berg

 

Das Gesicht dem Boden zugewandt.
Die Hände mit den Handflächen auf den Boden gestützt.
Ebenso die Füße flach auf den Boden. Arme und Beine gestreckt halten.
Wirbelsäule durchbiegen und Kopf langsam – soweit wie möglich – in Richtung Beine nach oben ziehen.
Den Körper an den Hüften abbiegen und anheben.
Er bildet so ein umgedrehtes „V“.
Kinn nach vorne bringen und an die Brust ziehen.
In die Ausgangsstellung zurückkehren.
Beim Zurückbiegen des Kopfes tief ausatmen, beim Abbiegen des Körpers nach hinten tief einatmen und
beim Zurückkehren in die Ausgangsstellung wieder ausatmen.

Anzahl Wiederholungen wie beim 1. Tibeter.

 

Yoga

 

Yoga – die indische Erlösungslehre – ist ein achtstufiger Weg der Selbsterfahrung, der das Ziel hat, mit Hilfe von geistigen und körperlichen Übungen die Vereinigung mit dem Göttlichen (Zustand des Samadhi) zu erreichen.

Im Westen ist der Hatha-Yoga am weitesten verbreitet.
Es gibt über 300 verschiedene Übungen, von denen jedoch nur 30 auch in unserem Kulturkreis bekannt sind.

Am bekanntesten ist der Lotus-Sitz:

Man sitzt in aufrechter Haltung mit auf den Oberschenkeln verschränkten Füßen.
Die Hände liegen dabei auf den Knien und Daumen und Zeigefinger formen ein O.
In einer Yogastellung ruht man mehrere Minuten.
Bei den Dehnübungen wird vorsichtig bis zur Schmerzgrenze gedehnt, jedoch nicht darüber hinaus.
Parallel dazu sorgen Atemübungen für Entspannung.

Bei regelmäßiger Anwendung (Experten empfehlen zweimal täglich ca. eine halbe Stunde) kann Yoga die Konzentrationsfähigkeit fördern, Entspannung bringen und die Widerstandsfähigkeit gegen Stress erhöhen.
Yoga kann keine Krankheiten heilen, jedoch chronische Beschwerden, wie z. B. Asthma, mindern.
Yoga sollt nur unter fachkundiger Anleitung erlernt werden.

 

Lomi Lomi

 

Lomi Lomi kommt aus Hawaii und ist eine sehr sinnliche „Soft-Massage”, eine Art Massagetanz.
Ein bis drei „Heiler” streichen ihren Intuitionen folgend im Hula-Rythmus mit ausholenden Bewegungen über Rücken und Bauch.
Der Bauch ist dabei Symbol für die Vergangenheit, der Rücken steht für die Zukunft.
Abschließend wird man an Schultern und Hüften hochgehoben und sanft geschaukelt.

Lomi Lomi wird in warmer Atmosphäre, mit harmonischer Musik und in friedvoller Umgebung ausgeführt und dauert ca. 2-3 Stunden – abhängig von den Bedürfnissen und Absichten des Menschen, der Lomi erfährt.
Die Massage gibt demjenigen, der sie empfängt das Gefühl, als komme man endlich nach Hause tiefste Entspannung, die durch Heilgesänge und den Duft exotischer Blüten noch verstärkt wird, ist das wundervolle Ergebnis von Lomi.

 

Meditationsübungen

 

Meditation ist eine Mischung aus tiefster körperlicher Entspannung und höchster geistiger Konzentration – eine Art Selbstversenkung.
Ursprünglich aus religiösen Riten entstanden wurde die Meditation in die Medizin und Psychologie übernommen.
Ziel der Meditation ist es, einen Entspannungszustand zu erreichen, der die äußere Umwelt nahezu ausgegrenzt und somit zur Selbstfindung und zur Entspannung führt.
Meditation kann man in der Gruppe oder für sich allein ausüben.

Es gibt verschiedene Varianten der Ausführung, wobei folgende am meisten verbreitet ist:

Man sitzt mit überkreuzten Beinen auf einem Kissen auf dem Boden, hat die Augen leicht geöffnet und fixiert einen Punkt am Boden.
Die Hände ruhen im Schoß oder liegen auf den Knien.
Man konzentriert sich auf den Körpermittelpunkt (zwei fingerbreit unter dem Bauchnabel) oder auf bestimmte Bilder (Mandalas) und versucht, alles um sich herum zu vergessen, die Außenwelt auszugrenzen.

 

Mantra- Meditation

 

Wähle eines der Mantras „Ah-nam“, Shi-Rim“, „Ra-Mah“ oder ein eigenes Wort, welches aber nicht emotional geladen sein sollte.
Teile Dein Matra nur jemandem mit, wenn Du sicher bist, dass das Gegenüber es respektiert und sich nicht darüber lustig macht.

Setze Dich hin, richte Deine Augen auf etwas Angenehmes und wiederhole das Mantra laut, langsam und rhythmisch.
Genieße es, das Mantra auszusprechen; experimentiere einige Minuten mit seinem Klang und beginne dann es ganz langsam immer leiser und leiser auszusprechen, bis es kaum noch zu hören ist.
Dann höre auf, das Mantra laut auszusprechen, schließe die Augen und höre darauf, wie es in Deinem Geist immer wieder ausgesprochen wird.

Die ganze Meditation besteht darin, friedlich dazusitzen und das Mantra in seinem Geist zu hören, zu lauschen wie es verschwindet und wiederkommt, seinen Klang ändert, lauter und leiser wird und sich dehnt und schneller wird.

 

Atem- Meditation

 

Setze Dich hin und atme einmal sehr tief ein und denken dabei nur „EEEIIINNN“.
Danach beeinflusse Deinen Atem nicht und höre ihm gut zu.
Jedesmal, wen Du einatmest, begleite es mit einem „EEEIIINNN“ und jedesmal, wenn Du ausatmest, begleite es mit einem „AAAUUUSSS“.
Übe keinen Zwang auf Dich aus!

Wenn Du das „Ein-Aus“ einmal wegläßt, weil Deine Gedanken abgeschweift sind, nehme das „Ein-Aus“ einfach beim nächsten Atemzug wieder auf.
Schwinden die Worte langsam dahin und Du spürst nur noch das Atmen ist das gut so.
Warte jedoch nicht darauf, das sie schwinden und laß sie einfach gehen.

 

Bewegungs- Meditation

 

Methode 1:
Setze Dich mit einem Kissen auf dem Schoß hin und lege Deine Hände auf das Kissen.
Lege die Hände wie zum Gebet zusammen, wobei die Finger sich berühren sollten.
Öffne die Handflächen, wobei die Hände auf dem Kissen bleiben und sich unten berühren sollten.
Dann bringe die Hände wieder zusammen und wieder auseinander;
bei diesem ständigen Wechsel, der sanft geschehen sollte, darf man so wenig Energie wie möglich aufwenden.

Methode 2:
Setze Dich ruhig hin und beginne langsam den Kopf hin und her zu wiegen.
Klopfe langsam im Takt der Kopfbewegung mit dem Fuß.
Achte darauf, das alle Bewegungen leicht, gering und angenehm sind.

 

Visuelle- Meditation

 

Wähle einen angenehmen Gegenstand (Pflanze, Blume, Frucht, Vase, Treibholz, Kerze) und stelle ihn in Augenhöhe einen halben bis einen Meter vor dem Gesicht auf.
Entferne alle ablenkenden Dinge aus dem Hintergrund.
Setze Dich hin und lasse Deine Augen auf dem Gegenstand ruhen; aber versuche nicht, ihn zu sehen.
Strenge Dich nicht an, Dich darauf zu konzentrieren.
Lasse den Gegenstand in Dein Gesichtsfeld eintreten und in das Bewußtsein eindringen.
Versuche nicht bewußt darüber nachzudenken, was er ist und was er bedeutet.
Stellen sich solche Gedanken jedoch von selber ein, ist das auch gut.
Sehe Den Gegenstand mit den Augen eines Kindes.
Wenn die Augen umherschweifen, ist es auch gut; kehre dann wieder zum Gegenstand zurück und sehe ihn mindestens 7-10 Sekunden feste an.

 

Die Zen- Meditation

 

Das Zazen ist eine ungegenständliche Methode der Meditation, die ihren Ursprung im Zen-Buddhismus hat.

Zazen hat seinen Ursprung im Buddhismus, ist jedoch eine Methode, die unabhängig von einem bestimmten Glauben, unabhängig von einer
bestimmten religiösen oder weltanschaulichen Einstellung praktiziert werden kann.

Die Methode des Zazen schult die Fähigkeit, in entspannter ungeteilter Konzentration und entspannter ungeteilter Aufmerksamkeit im hier und jetzt zu sein.

Zazen ist eine Möglichkeit, „loslassen“ zu üben, Tatsachen und Veränderungen zu akzeptieren, sich in den Fluss des Lebens zu begeben und die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Das Loslassen, das Freiwerden vom Anhaften an Dingen, Einstellungen usw. beinhaltet letztendlich, alle Veränderungen und Lebensumstände
als Teil der Lebenswirklichkeit zu akzeptieren.

Zen ist ein Weg zur Rückkehr zur Stille.
Die Stille und Weite ist unsere eigentliche Natur.

Die Ausübung von Zazen ( der Zen- Meditation) kann:

– Ausgeglichenheit und innere Ruhe bewirken
– die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit erhöhen
– ganz allgemein das körperliche, geistige, seelische und emotionale Wohlbefinden verbessern;
– die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein stärken;
– zu einer Erkenntnis über das „sein“ führen, die im japanischen
mit den Begriffen „satori“ oder „kensho“ umschrieben wird.

 

Die Zen- Meditationsübung

 

Meditiert wird in Einheiten von ca. 20 bis 25 Minuten. Die Körperhaltung, aufrecht sitzend, ist entspannt.

Man sitzt auf einem Zafu (Meditationskissen) und kreuzt die Beine im halben Lotus.
Das Becken ist auf der Höhe der Lendenwirbel leicht nach vorne gekippt, ohne dabei in ein Hohlkreuz zu fallen.
Die Wirbelsäule ist gerade und aufrecht, so dass sie sich in ihrer natürlichen S-Form aufrichten kann, indem der ganze Oberkörper im vollkommenen Gleichgewicht ruht.
Das Kinn ist etwas zurückgezogen und der Nacken ganz aufrecht.
Der Bauch ist entspannt und die Nase senkrecht über dem Nabel.
Beide Knie ruhen fest auf dem Boden.
Während des Sitzen können wir spüren, wie unser Becken auf dem Kissen ruht.
Beide Knie sind fest auf dem Boden verankert.
In dieser Haltung erfährt der Körper eine natürliche Spannung, er wächst in eine natürliche Spannkraft hinein.
Er ruht in sich selber.

Die Hände werden ineinander gelegt und ruhen auf den Füssen, die Daumenspitzen berühren einander leicht.
Die Atmung ist im Zazen sehr wichtig.
Ruhig nehmen wir sie wahr.
Man kann sich die Atmung in einer Kreisform vorstellen.
Langsam atmen wir durch die Nase ein und drücken sie sanft in den Unterbauch.
Dort verweilen wir einen kurzen Moment, bis wir den Impuls zum Ausatmen verspüren.
Wir nehmen diesen war und stellen uns vor, wie während dem Ausatmen die Luft, die noch immer in unserem Unterbauch ist, langsam über die Wirbelsäule wieder nach oben fliesst.
Der Atem verbindet uns mit dem Raum, der um uns herum ist, er verbindet uns mit dem Anderen, mit unseren Lebensumständen, mit der gesamten Schöpfung.
Während des Atmens tauchen die verschiedenen Gedankenformen auf.
Unser Unterbewusstsein manifestiert sich.
Wir lassen die verschiedenen Gedanken an uns vorbeiziehen.
Wir beobachten ihr Entstehen, wir beobachten ihr „Da Sein“, und wir nehmen ihr Verschwinden wahr.
In diesen Prozess wird nicht eingegriffen.

Im Zen geht es nicht darum, einen gedankenfreien Raum zu schaffen, „ohne“ Gedanken zu sein.
Es geht darum, zu beobachten, wie sich unser Leben manifestiert, wie wir konditioniert sind, wo wir anhaften, und wie wir an unserem Leben (Ego) leiden.
Es gibt im Zazen nichts abzulehnen, es wird kein Zustand herbeigewünscht.
Zazen ist nichts anderes als die Rückkehr zum Normalzustand von Körper und Geist.

 

 

Quellennachweis: http://www.zen-meditation
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